Lederstrasse

NS-Zwangsarbeiterlager Lederstraße

Auf Initiative von Anke Schulz von der virtuellen Luruper Geschichtswerkstatt hatten VertreterInnen der GAL, der SPD, der CDU und der Linken vom Ortsausschuss Stellingen eine Gedenktafel an das DAF Zwangsarbeiterlager in der Lederstraße beschlossen. Die Errichtung der Gedenktafel wurde von zahlreichen Privatpersonen und Institutionen unterstützt, unter anderem von der Gruppe Eidelstedt der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten, vom Freundeskreis KZ Gedenkstätte Neuengamme und der Gesamtschule Stellingen.

Die Deutsche Bahn AG genehmigte die Anbringung der Gedenktafel im Eingangsbereich des Stellinger S-Bahnhofs. Zusätzlich verweist eine Bodenplatte im Gehwegbereich der Lederstraße auf die Gedenktafel.



Das Bezirksamt Eimsbüttel hat im Dezember 2008 die Sondermittel für die Gedenktafel und die Bodenplatte zur Verfügung gestellt. April 2009 konnte Anke Schulz die Trägerschaft und damit die Gefährdungshaftung (z.B. für Polizeieinsätze) für die Tafel an das Bezirksamt abgegeben.


Am 23. September 2009 weihte der damalige Leiter des Bezirksamts Eimsbüttel, Dr. Jürgen Mantell, die Gedenktafel an das NS-Zwangsarbeiterlager im Rahmen einer Feierstunde am S-Bahnhof Stellingen ein.


Das Gebiet an der Lederstraße war ab 1938 von den Behörden für ein Arbeitslager für Sinti und Roma vorgeschlagen worden. 1942 erfolgte der Bau für ein Zwangsarbeiterlager, das der Deutschen Arbeitsfront (DAF) unterstand und von der Gestapo und der Ausländerbehörde kontrolliert wurde.

Sie waren gezwungen, vor allem für die Rüstungsindustrie, Baufirmen, Speditionen und Fischfabriken zu arbeiten.



Im August 1943 erschoss die Waffen-SS im Auftrag der Gestapo 174 Zwangsarbeiter verschiedener Hamburger Lager in einer Kiesgrube in den Winsbergen nahe der Lederstraße. Die meisten Opfer waren Insassen des DAF-Zwangsarbeiterlagers in der Lederstraße und des Lagers „Langer Morgen“ in Wilhemsburg.



1943 wurde das Zwangsarbeiterlager in der Lederstraße durch alliierte Luftangriffe zerstört, wobei es unter den Zwangsarbeitern zahlreiche Tote gab. Anschließend musste es von den Lagerinsassen wieder aufgebaut werden.

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